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Reinhard Brecko: 71 Tage der blauen Einsamkeit

Reinhard Brecko

71 Tage der blauen Einsamkeit

In tagebuchartiger Form erzählt Reinhard Brecko von seinen 71 Tagen auf einem Segelboot. Immer wieder blickt er dabei zurück auf sein Leben und verdichtet dieses in der Reise, die er gerade erlebt.

  • broschiert: 296 Seiten
    Format: 21 x 16
    ISBN 978-3-8316-2090-6
    Erschienen: 16.05.2019

    19,80 €

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Über den Autor

Reinhard Brecko, geboren 31.08.1945 in Linz an der Donau, Österreich. Sein Vater war deutscher Invalid, musste nicht zum Militär, arbeitete in Linz bei der Post. Die Mutter war Slowenin, arbeitete in der Frank Fabrik in Linz. Sie heirateten 1943 in Linz. 1946 musste die Familie (weil sie Ausländer waren) Österreich verlassen. Die Familie zog nach Slowenien-Jugoslawien um, weil die Mutter dort große Verwandtschaft hatte. Als deutsche Familie hätten die Breckos auch nach Deutschland gehen können, aber der Vater wusste nicht, wohin.
Reinhard Brecko war im Gymnasium und nach dem Schulabschluss hätte er zum Militär gehen müssen. Im August 1965 flüchtete er mit einem Freund über die Adria in einem kleinen Gummiboot nach Italien und über Frankreich nach Spanien, das keine diplomatischen Beziehungen mit Jugoslawien hatte. Spanien sollte sie deshalb nicht zurück nach Jugoslawien schicken. Nach einem Monat im Gefängnis in Barcelona brachte die spanische Geheimpolizei sie illegal zurück nach Frankreich. Die Freunde kamen auseinander und Reinhard Brecko machte alleine weiter. Er kam nach Köln. Da er noch keine 21 Jahre alt war, bekam er Hilfe vom Jugendsozialwerk. Bald hatte er einen Vertriebenenausweis und etwas später einen deutschen Pass, da er ja als Deutscher geboren wurde.
In Köln ging er drei Jahre lang in die Abendschule (nach der Arbeit) und lehnte Deutsch. In der Schule in Slowenien hatte er Slowenisch, Serbokroatisch, Englisch und Französisch. Nach dem Abschluss fing er in Köln bei Bauer-Druck mit der Ausbildung zum Reprofotografen an. In der Zeit war er schon verheiratet. Er machte die Abschlussprüfung sechs Monate früher als normal. Er arbeitete in Freudenstadt und später in Lörrach als Abteilungsleiter. Zu der Zeit war er schon das zweite Mal verheiratet. Seine erste Frau lebte mit zwei Töchtern in Köln. In Lörrach wurde dann sein Sohn geboren. Die Ehe hielt nur kurz und er war wieder geschieden. Er baute in Lörrach die Tiefdruck Abteilung auf. Die Firma bat ihn, das gleiche für sie in Kanada zu tun. Mit seiner dritten Frau siedelte er nach Kanada um. Er wurde vier Jahre später von einer amerikanischen Firma abgeworben. Zu der Zeit hatte er schon die kanadische Staatsangehörigkeit. Nach vier Jahren als technischer Direktor der Chambers Engraving Group machte er sich in den USA selbständig. Er ließ sich wieder scheiden. In Alaska heiratete er auf einem Schiff seine vierte Frau. Sie hatte schlimme Depressionen und er wusste nicht mehr weiter. Er schloss seine Firma und ging in die Karibik zu seinem Segelboot. In Puerto Rico besuchte er die Seeschule und bekam die kommerzielle Kapitänslizenz. Im Jahre 2000 war er wieder geschieden. Er segelte drei Jahre in der Karibik, bevor er sich entschloss, nach Europa zu segeln. Auf dem Weg dorthin entstand dieses Buch.
Reinhard Brecko war viermal verheiratet, lernte vier Sprachen und hatte vier Staatsangehörigkeiten. Er flüchtete aus dem kommunistischen Jugoslawien und passierte sechs Grenzen illegal. Die schlimmste war zu der Zeit die spanische. Er mochte Franco nicht, aber dachte, dass man von Spanien in die USA auswandern könnte. Er bestieg den höchsten Berg Europas, tauchte bis 25 Meter tief, war öfter in Lebensgefahr. 2002 entschied er sich, allein über den Atlantik nach Slowenien zu segeln. Er war 71 Tage unterwegs. Jetzt lebt er auf einem Segelboot in Gran Canaria.

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