Literareon

Literareon auf der Münchner Bücherschau 2019

Buecherschau IMG 3721Literaturfest München

Vom 14. November bis 01. Dezember 2019 lädt das Literaturfest München zum zehnjährigen Jubiläum ein. Das Literaturfest beinhaltete die 60. Münchner Bücherschau sowie das von Albert Ostermaier kuratierte »forum:autoren« und das Festprogramm des Literaturhauses mit seinem Markt der unabhängigen Verlage »Andere Bücher braucht das Land«. Auch die Verleihungen des Geschwister-Scholl-Preises und des Fernsehpreises LiteraVision finden im Rahmen des Literaturfests statt. Zahlreiche bekannte und internationale Autoren besuchten im Rahmen dieser Veranstaltung die bayerische Hauptstadt.

 

Neuerscheinungen und Highlights von Literareon auf der Münchner Bücherschau

Dieses Jahr dürfen wir Ihnen wieder ein besonders vielfältiges Spektrum an Literatur präsentieren: Von Fantasyromanen über Gedichtsammlungen bis hin zu Autobiografien.

Ursula Elsner beschreibt in »Unvergessen« ein unvorstellbares Grauen: In der Nacht auf den 14. Februar 1945 zerstört eine Bombe ihr Haus in Dresden und sie überlebt den verheerenden Angriff entgegen aller Widrigkeiten auf offener Straße – hilflos an eine Straßenlaterne geklammert.

Der Roman »Die Jahre danach. Vom Herbst des Lebens« von Walter Schild erzählt von dem Personalchef Dr. Alfred Polster, der sich nach fast vierzig Jahren Arbeit endlich in den Ruhestand verabschiedet. Eingespannt von seiner Tätigkeit hatte er sich nie viele Gedanken über seine Zeit danach gemacht. Seine Ehe war gescheitert, so hatte er nur noch seine Tochter und einige wenige Freunde. Doch wie das Leben so spielt, lernt er durch Zufall eine junge Frau kennen, mit der ihn sehr viel verband. Alle sieben Jahre könne wir einen Blick auf den Herbst seines Lebens erhaschen: »auf einen nachgeholten Sommer, den Oktober mit goldenen Blättern, auf einen Spätherbst, der mild bleibt, und den Winteranfang.«

In Ihrem Buch »Brief an RoRo« erzählt Hannah Halbhuber uns die tragische Liebesgeschichte von RoRo und Rahel. Einem Liebespaar, das es nicht immer einfach hatte, das Fehler machte – das sich aber zu jeder Zeit wie verrückt geliebt hat. Nach RoRos Tod bleiben Rahel nichts weiter als Briefe. Ein wunderschöner und romantischer Briefroman nach einer wahren Geschichte.

In »Der Dunkle Hüter« entführt Peter Lorenz uns die fiktive Welt der Hüter. Cassiopeia und Arox finden auf einer Reise ein Waisenkind, einen kleinen Jungen. Sie nehmen ihn in Ihre Familien auf, wo er zusammen in mit ihren eigenen Kindern aufwächst – nicht ahnend, dass er ein Findelkind ist. Der Junge, den sie Jereméis genannt haben, wird – wie auch seine Zieheltern – zu einem Hüter des Wassers. Durch einen unglücklichen Zufall erfährt Jereméis jedoch von seiner Adoption. Im Streit mit seinen Zieheltern bricht er auf, um seine leibliche Familie zu finden. In seiner Wut löst er dabei Entwicklungen aus, die zu einer Bedrohung für seine gesamte Welt werden … Dieses Buch ist der erste Teil der Cassandria-Saga.

Marylin Anny Taylor wünscht mit ihrem Buch »Süsse Sehnsucht« jeder Frau, die diese Geschichten liest, dass sie sich von Herzen schön, liebenswert, gestärkt aus sich selbst heraus fühlt, dass sie nicht den Urteilen der Umwelt zu viel Raum gibt und eine generell positive, lebensbejahende Einstellung zu sich und ihren Umständen sowie zu ihrem Körper, ihrer Seele und ihren Bedürfnissen bekommt und sich erhält. Sie soll sich nicht vom Schönheitsideal oder Jugendwahn unter Druck setzen lassen, sondern schauen, wo ihre ureigenen Stärken, ihre Talente, ihre ureigene Schönheit ist und diese selbstbewusst zeigen.

»Mother is deleted – aus dem Leben verbannt« von Irina Bach ist ein Sammlung von Aufzeichnungen, Reflexionen, Gebeten und Ermutigungen einer verlassenen Mutter, die auf ergreifende Weise den schmerzhaften Verlust ihres Sohnes beschreibt.

Maximilian Bekmann beleuchtet in seinem Thesenpapier »Etappen der Theologiegeschichte« die theologischen Ideen des Mittelalters (Mystik und Scholastik), der Neuzeit (beispielsweise Reformation und Gegenreformation) und gegenwärtige Diskurse der Ökumene. Als Ganzes will dieser kurze Streifzug durch die Theologiegeschichte die Differenzen unter den Diskursen in den verschiedenen Jahrhunderten vor dem Hintergrund einer umgreifenden Einheit der Theologie als universitäre Wissenschaft herausarbeiten und im Zueinander darstellen.

Enrico Danieli komponiert seine Erzählung »Taumeln. vergehen« als drama di musica. Der in den Gluttagen der Sommerferien unerwartet als Gast im Weekendhaus auftauchende Professor umgarnt, so wie eine Spinne ihre dem Tod geweihte Beute, sein jugendliches Opfer. Halt!, möchte man dem Taumelnden zurufen, doch es gibt kein Entrinnen. Die Spannung baut sich von Tag zu Tag, von Akt zu Akt immer weiter auf. Die Grenzen zwischen Opfer und Täter fangen an durchlässig zu werden. Das Vergehen, zeitlos, kann nie vergehen; und die lang vergangene Zeit wird durch diese erinnerte Geschichte vor dem Vergessen und dem Vergehen bewahrt.

»Entgegen der Zeit. Aus allen Lebenslagen« beschreibt Situationen und Erfahrungen aus Christian Hofmanns Leben in Reim- und Gedichtform. Sie handeln von Liebe und Glück, vom Gewinnen und Verlieren, von Neuanfang und der großen Leidenschaft des Autors: der Schriftstellerei. Mit viel Einfühlungsvermögen und literarischem Geschick bringt er seine Gedanken und Gefühle zu Papier.

Jürgen Barthelmes erzählt in seinem Buch »Der Tartini-Effekt« die Geschichte um Silvio Meynhausen, einen pensionierten Katastrophenhelfer in den Flüchtlingscamps von Nordamerika, der sich auf die Suche nach seiner Identität begibt. Zu finden hofft er diese am Grab seiner Eltern in einer kleinen italienischen Provinz. Auf seiner Reise wird er Gegenstand einer folgenschweren Verwechslung, durch die er in die Rolle des berühmten Filmstars Mauro Tartini schlüpft.

»71 Tage der blauen Einsamkeit« ist ein tagebuchartiger Bericht von Reinhard Brecko über seinen 71-tägigen Segelturn. Nach einer grauenhaften Scheidung flüchtete er sich in die Karibik, um seinen Frieden zu finden und einen Neuanfang zu wagen. Immer wieder blickt er dabei zurück auf sein Leben und verdichtet dieses in der Reise, die er gerade erlebt.

Der Schmerz ist immer ein subjektives Empfinden, für das es so erstaunlich wenige Wörter gibt. Die Medizin versteht unter dem Schmerz in erster Linie die Erregung freier Nervenverbindungen durch Druck, Hitze oder chemischen Reiz. Schmerz ist jedoch keineswegs nur ein körperliches Symptom. Die philosophische Dimension des Schmerzes ist sogar noch sehr viel größer. Mit seiner Sammlung »Schmerzgrenzen. Erzählungen und Tagebücher« greift Michael Maniura diese verschiedenen Dimensionen auf. In 300 Seiten eint er mit Erzählungen und Essays verschiedene Schmerzerfahrungen, die in Verbindung mit Kriegserlebnissen und Verlusten durch Abschiede und Tod stehen oder die durch Mitgefühl mit Menschen, denen Schlimmes widerfahren ist, ausgelöst werden.

In seinem Bildband »Mit der Transsib nach Fernost« gewährt Jürgen Pachtenfels u.a. durch nostalgische Fotografien und eigene Zeichnungen dem Leser einen Blick auf seine beeindruckenden Reise durch die vormalige Sowjetunion bis nach China. Zugleich ist ein Beitrag zur Völkerkunde und zur Zeitgeschichte.

Mit seinem Buch »Ein Leben im weißen Kittel. Vom Gespräch und Stetoskop zum Empfangstresen und MRT« gewährt uns Illis Reklov einen Einblick in den Alltag eines Arztes. Er erzählt von seiner Lehrzeit, seiner Facharztausbildung und seiner Zeit als praktizierender Arzt. Eingestreut finden sich immer wieder Anekdoten, Erinnerungsfetzen und Geschichten aus Reklovs Leben im weißen Kittel.