Er trat auf die Bremse und hupte laut. Ich sprang schnell zur Seite und zeigte dem Fahrer den Vogel. Dann rannte ich weiter, denn ich wurde verfolgt. Jemand war hinter mir her.

Wem gehört die rote Tasche, die am Wegesrand liegt? – Dieser Fund beunruhigt die Spaziergängerin, die diesen Fund gemacht hat. Sie nimmt den Fund an sich, verlässt den Weg und in Kenntnis der Adresse von Eva beginnt auch schon die Suche nach ihr.

Die Textsammlung »Fluchtversuche« von Ulrike Prasse basiert auf literarischen Lebensbildern von Frauen in Grenz- und Krisensituationen: Themen wie Migration, Alter, Isolation, Demenz, Arbeitslosigkeit und Konflikte am Arbeitsplatz, Identitätssuche und familiäre Rollenanforderungen finden hier ihren Raum.

Im Zug eine junge Familie. Die Mutter schlafend, der Vater am Computer, der kleine Knabe mit wildem Lockenhaar lesend in einem Kinderbuch, die Lippen formen Wort für Wort. Plötzlich beginnt er zu weinen, leise, verhalten.